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Der Schweizer Vollfettkäse aus thermisierter Müstairer Heumilch verbringt sechs bis neun Monate in den Kellern der Chascharia Val Müstair.
Die "alte Mutter" (oder "Mutter Velia") gehört zu den vorchristlichen, weiblichen Naturgottheiten der Zentralalpen (wie die für den ganzen Kanton Graubünden namensgebenden Reitia=Rezia, die Madrisa und die Dialas), die auf Passübergängen und Alpzugängen wie dem Döss Radond (zwischen Val Vau und Val Mora) in heiligen Steinen verehrt wurden. Bis vor wenigen Jahrzehnten mussten die katholischen Buben von Müstair, wenn sie das erste Mal als Hirten auf die Alp Mora gingen, der verwitterten Steingruppe auf Döss Radond einen Kuss geben. Warum, wusste niemand so recht. Aber es hiess allgemein, es sei auf alle Fälle besser so. Nicht so die Reformierten, die ja auch keine Heiligen-Verehrung mehr kennen. Dort mussten die Buben von Sta. Maria zum verwitterten Stein der Mumma veglia auf dem Weg zur Alp Prasüra gehen und sich von ihr einen Kuss geben lassen – aus demselben Grund!
Im extrareifen Vollfettkäse "Mumma veglia" stecken (wenn auch auf ganz andere Art und Weise) die geheimnisvollen Kräfte der Natur!